Chancen und Risiken durch In-App-Käufe bei DiGA

Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor: Sie haben im App Store eine kostenlose Spiele-App heruntergeladen. In Ihrem Spiel haben Sie 3 Versuche eine Aufgabe zu bewältigen. Nach diesen 3 Versuchen müssen Sie 1 Stunde warten, um 3 weitere Versuche zu bekommen. Sie werden ungeduldig und möchten nicht warten. Daher erwerben Sie kostenpflichtig weitere Versuche, um direkt weiter spielen zu können: Sie haben somit einen In-App-Kauf getätigt.

 

In-App-Käufe sind Käufe, die im Gegenteil zu App-Käufen nicht im Store getätigt werden, sondern innerhalb einer bereits installierten App. Häufig ermöglichen In-App-Käufe Verbesserungen oder Erweiterungen der Apps, wie beispielsweise Premium-Funktionen. Doch was haben In-App-Käufe mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) zu tun und welche Chancen und Risiken bringen sie mit sich?

 

 

Auch im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen sind In-App-Käufe möglich. Hersteller haben die Möglichkeit zusätzliche Medizinprodukte als In-App-Käufe anzubieten, die über den Umfang der im DiGA-Verzeichnis gelisteten Gesundheitsanwendungen hinausgehen. In diesem Zusammenhang sind die Hersteller der digitalen Gesundheitsanwendungen dazu verpflichtet den Versicherten und Leistungserbringern gegenüber Transparenz bezüglich Zweck und Funktionalität der jeweiligen Gesundheitsanwendung bereitzustellen. Zudem muss der Preis der In-App-Käufe klar ersichtlich sein, da die daraus entstehenden Mehrkosten von den Versicherten selbst zu tragen sind. In den Apps darf nicht für In-App-Käufe geworben werden und verlängernde Abonnements sowie ein versehentliches Tätigen eines In-App-Kaufs müssen ausgeschlossen sein.

 

 

In-App-Käufe bringen im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen sicherlich einige Chancen mit sich. Während Hersteller durch In-App-Käufe die Möglichkeit haben weitere Produkte anzubieten, können auch Versicherte oder Leistungserbringer davon profitieren. In-App-Käufe erscheinen genau an der Stelle, an der bereits ein Bedarf besteht. Nutzer erhalten dadurch einen schnellen Überblick ohne langes Suchen und können direkt kaufen, wenn ein zusätzliches Bedürfnis besteht. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Transaktionskosten. In-App-Käufe können bei digitalen Gesundheitsanwendungen direkt aus diesen herausgebucht- und bezahlt werden.

 

Während die oben genannten Punkte gewiss einen großen Nutzen bieten, können die zusätzlich angebotenen In-App-Käufe in Summe jedoch schnell unüberschaubar werden. So kann es beispielsweise passieren, dass die Zusatzpakete den Gesamtpreis verschleiern und letztendlich Mehrkosten entstehen.

 

Wie stehen Sie dem Thema der In-App-Käufe bei digitalen Gesundheitsanwendungen gegenüber? Überwiegen Ihrer Meinung die Chancen oder Risiken? Diskutieren Sie gerne mit! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.